Gelesen im März

Candice Carty-Williams: Queenie
Eine 25jährige Londonerin mit karibischen Wurzeln, die mit ihrem komplizierten Liebesleben, ihrer familiären Vergangenheit und ziemlich viel Rassismus kämpft. Ich hab mit der Protagonistin mitgelitten, obwohl sie oft eine wirklich mühsame Person ist, aber man muss sie einfach gern haben. Vielschichtige Charaktäre, gute Geschichte. Ein paar plot twists waren ein bisschen zu konstruiert, waren aber sehr witzig. Ich hab den Eindruck gehabt, die Autorin hat das mit Augenzwinkern mit Absicht so gemacht. Schräges Gefühl war, wie sehr die Geschichte im Jetzt spielt und die Leute aber in Bars gehen und keine Pandemie ist.

Catherine Price: How to Break Up with Your Phone. The 30-Day Plan to Take Back Your Life
Im Rahmen meines 30 Tage Digital Detoxes gelesen (später mehr dazu). Ist ein sehr hilfreicher Ansatz, der mit Achtsamkeit und kleinen Experimenten arbeitet und angelehnt ist an ein erfolgreiches, aber weniger bekanntes Nikotinentzugsprogramm. Es gibt ganz ganz viele Tipps und kleine Alltagshacks, die viel bewirken. Bei mir funktioniert relativ kalter Entzug immer am Besten, daher hab ich derweil nicht soo viel mitnehmen können, aber dann für später (Alltagshacks). Es war auf alle Fälle motivierend zu lesen und obwohl ich mich schon recht gut auskenn mit dem Thema, hab ich doch noch ein paar Dinge gelernt. Heiße Empfehlung auf alle Fälle für Leute, die kalten Entzug nicht packen oder glauben zu packen.

Cassandra Clare: City of Bones (Hörbuch)
15jährige findet raus, dass sie die Tochter einer Dämonenjägerin ist und Schattenwesen sehen kann. Bester Freund ist heimlich in sie verliebt, aber der Bad Boy ist interessanter. Magische Gegenstände und gekidnappte Mütter müssen gesucht werden. Das Übliche. Erster Eindruck war: Huh, das ist erstaunlich schlecht geschrieben. Das hat mich allerdings nicht so gestört, weil es eine nette Unterhaltung für die Ubahn war. Der Erzählrhythmus ist flott und hält sich nicht mit lächerlichem Kleinscheiß auf (Innenleben, Logik, Glaubwürdigkeit, Konsistenz, Charaktertiefe und so). Wenn z.B. Menschen die ganzen Dämonen nicht sehen können, warum kann dann der Freund von der Protagonistin das auf einmal? Naja, ist halt ein Teenieschinken. Liest sich trotzdem ganz nett.

Rebecca Niazi-Shahabi: Mir steht alles offen ich find nur nicht die Tür. Endlich gelassen und gut entscheiden.
Hab ich gelesen, weil ich mir in manchen Bereichen Entscheidungen so schwer fallen. Richtige Entscheidungstipps gibts in dem Buch nur zwei, die sie jeweils auf einer halben Seite zusammenfasst. Der Rest dreht sich darum, wie die gesellschaftlichen Umstände einem das Entscheiden so schwer machen. The Paradox of Choice, neoliberale Denkmuster, Optimierungswahn, Übersättigung, Traumjobterror usw. Ich hab die beinharte, aber sehr unterhaltsame Gesellschaftskritik gar nicht erwartet. Das Buch war super und ich glaub, ich werds nochmal lesen müssen, um wirklich alles am Schirm zu haben.

Lana Lux: Kukolka
Die Geschichte eines Mädchens, das in der Ukraine der 90er Jahre im Heim aufwächst, abhaut und im Kleinkriminellenmilieu landet. Das Buch ist wirklich heftig, viel Gewalt, Zwangsprostitution, Morde, Misshandlungen, Lügen und Verrat, aber ich habs nicht aus der Hand legen können Es zieht einen rein und man kann nicht aufhören zu lesen. Lies das Buch, unbedingt!!

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